Was ist Poker?

Verfasst von Dennis Letztes Update am 1. Mai 2016 Märkte Germany

Poker kurz und knapp erklärt!

Poker ist wohl das bekannteste und beliebteste Kartenspiel auf der ganzen Welt. Seine Ursprünge findet die Poker-Begeisterung schon vor dem 16. Jahrhundert. Ursprünglich ging man davon aus, dass Poker seine Wurzeln im persischen Kartenspiel Al Nas hat, doch mittlerweile weisen alle Zeichen auf einen deutschen Ursprung des Kartenspiel-Klassikers. In Deutschland wird Poker größtenteils als Glücksspiel eingestuft, wobei eine derartige Bezeichnung eigentlich nicht korrekt ist. Poker ist viel mehr als Glück, denn es erfordert mathematische Denkmechanismen und gleichzeitig eine logische Vorgehensweise. Auch der Begriff „Kartenspiel“ wird dem Poker nicht zu einhundert Prozent gerecht. Viel mehr handelt es sich beim Poker um eine Kombination von mehreren Kartenspielen, die stark zum Unterhaltungsfaktor des Spiels beitragen. Darüber hinaus beanspruchen die verschiedenen Spiele aber auch verschiedene Facetten des Spielers. Auch hier zeigt sich wieder, dass Glück allein beim Poker nicht ausreicht. Um zu gewinnen, benötigt der Spieler eine zielstrebige Strategie, die in Kombination mit Glück und einem Gespür für Psychologie zum Erfolg führen kann.

Gespielt wird beim Poker mit 52 Spielkarten mit anglo-amerikanischem Blatt, wobei es drei verschiedene Spielarten gibt.

Die Spielarten beim Poker

Poker wird grob in drei Spielarten unterteilt, die aber allesamt auf der Welt gespielt werden. Am beliebtesten ist heutzutage Texas Hold’em. Diese Spielart wird auch bei großen Turnieren gespielt und hat sich bei den Pokerspielen gemeinsam mit dem Omaha Hold‘em als die begehrteste Spielart herausgestellt. Beide Varianten sind von den Grundstrukturen sehr ähnlich. In beiden Fällen werden fünf Community Cards gezogen, welche in der Mitte des Pokertisches ausgelegt werden. Gemeinsam mit diesen Karten und dem Blatt auf seiner Hand, bildet der Spieler seine Hand für das Spiel. Ziel ist es, die höchste Hand des Spiels zu haben. Weiter ausschlaggebend für die Regeln ist auch die Methode der jeweiligen Variante. Beim Texas Hold’em wird von den meisten Spielern das No Limit Texas Hold’em bevorzugt, beim Omaha Hold’em wird häufig nach Pot Limit gespielt. Allerdings ist es auch möglich No Limit Omaha Hold’em zu spielen.

Verdrängt haben diese beiden Varianten das Stud Poker aus den Casinos dieser Welt. Beim Stud Poker bekommt der Spieler offene und verdeckte Karten, wobei auch hier verschiedene Methoden spielbar sind. Die älteste Variante des Pokers ist das Draw Poker. Hier versuchen die Spieler durch tauschen von unbekannten Karten zum bestmöglichen Blatt zu kommen.

Poker Regeln – Allgemein (für alle Spielarten gleich)

Die Regeln des Poker sind grundsätzlich bei allen drei Spielvarianten sehr ähnlich. Hier und da finden sich aber dennoch kleine Unterschiede. Wer online Poker spielen möchte, der findet bei den großen Anbietern 888Poker, bwin oder PartyPoker auch einen Bereich, wo sich die Regeln abrufen lassen. Schon im Namen der Spielbezeichnung kann der Spieler erkennen, wie viel maximal pro Runde gesetzt werden kann. So weist die Bezeichnung No Limit darauf hin, dass der Spieler zu jeder Zeit seine gesamte Anzahl an Pokerchips einsetzen kann. Wird hingegen nach Pot Limit gespielt, dann kann nur so viel gesetzt werden, wie sich gegenwärtig im Pot befindet. Eine weitere Art ist das Fixed Limit, wo der Maximaleinsatz vor der Runde festgelegt wird. Eine abgewandelte Form hiervon ist das Pot Limit, denn hier liegt der Maximaleinsatz in einem festgelegten Bereich.

Die Spielerzahl am Pokertisch variiert. Gängig sind Tische mit sechs bis zehn Spielern, wobei in amerikanischen Casinos auch häufig 14 Spieler an einem Pokertisch Platz nehmen. Neben den Spielern befindet sich an jedem Tisch auch ein sogenannter Dealer. Dieser ist für den ordnungsgemäßen Ablauf des Spiels verantwortlich, und hat nebenbei die nicht ganz unwichtige Rolle des Kartenausgebers inne.

Der Dealer – die wichtigste Person am Pokertisch

pokerdealer

Tatsächlich ist der Dealer am Pokertisch aber nicht nur der Kartenverteiler, sondern die wichtigste Person. Bei Turnieren und Veranstaltungen in Casinos wird diese Position von einem eigens dafür geschulten Angestellten übernommen. Pokert man mit seinen Freunden, dann ist entweder jeder einmal der Dealer, oder es findet sich eine weitere Person, die diesen Posten übernimmt. Aufgabe des Dealers ist es, die Karten zu mischen und zu verteilen. Darüber hinaus fordert er die Spieler auch zur Einhaltung der Regeln auf. Dies gilt vor allem für die Etiketten am Pokertisch. Lässt sich ein Spieler zum Beispiel für einen Zug zu lange Zeit, so weist ihn der Dealer freundlich darauf hin. Viele Spieler belohnen die Arbeit des Dealers mit einem großzügigen Trinkgeld nach einem Gewinn. Auch wenn der Dealer natürlich keinen direkten Einfluss auf die Karten eines jeden einzelnen Spielers hat, so gilt in den Casinos noch heute die unausgesprochene Regel, dass man sich mit jedem Dealer gutstellen sollte.

Mindesteinsätze – „Blinds“

Die Mindesteinsätze, oder im Fachausdruck „Blinds“, werden zu Beginn jeder Setzrunde noch gesetzt und eröffnen so im Prinzip die Spielrunde. Unterschieden werden die Blinds in zwei Kategorien, den „Small Blind“ und den „Big Blind“. Der Small Blind wird zu Beginn von dem Spieler gesetzt, der sich links von der Position des Dealers befindet. Hierbei handelt es sich um den kleineren der beiden Mindesteinsätze. Entscheidet sich der Spieler nach dem Anblick seiner Karten, dass der an der Runde teilnehmen möchte, so muss der Einsatz des Small Blind mindestens bis zum Big Blind aufgefüllt werden. Der Big Blind ist der höhere Mindesteinsatz und wird wiederum vom linken Nachbarn des Small Blind getragen. Allerdings sind die Mindesteinsätze nicht auf diese beiden Spieler fixiert, sondern werden in der Regel im Uhrzeigersinn durchgetauscht. Nach der ersten Runde wäre dann der Big Blind also in der kommenden Runde der Small Blind und der Big Blind der nächste Spieler in der Runde. Bei Freizeitspielen werden die Blinds und/oder der Dealer durch verschiedene Buttons gekennzeichnet, bei großen Turnieren kümmert sich der Dealer um den korrekten Ablauf.

Sinn und Zweck der Mindesteinsätze ist es, den Spielfluss und die Spannung am Laufen zu halten. Ohne die Blinds würden Spieler sonst vermutlich immer so lange warten, bis sie ein gutes Blatt auf der Hand halten. Durch die Blinds wird dieses „aussitzen“ merklich erschwert, denn das Kapital verkleinert sich von Runde zu Runde.

Ablauf eines Spiels beim Poker

Eröffnet wird jedes Spiel durch den Small und Big Blind, in dem sie ihre jeweiligen Einsätze tätigen. Erst danach werden vom Dealer die Spielkarten ausgeteilt. In mehreren Setzrunden bekommen die Spieler jetzt die Gelegenheit, ihr eigenes Blatt zu verbessern. Darüber hinaus können vom Spieler die Einsätze erhöht werden, wenn er denkt ein besonders gutes Blatt innezuhaben. Verbessern können die Spieler beim Poker das Blatt entweder durch Tauschen mit anderen Karten oder durch die neuen Karten, die vom Dealer vor den jeweiligen Setzrunden neu ausgelegt wurden. Da die Mindesteinsätze nur in den seltensten Fällen über mehrere Setzrunden Bestand haben, scheiden meist schon viele Spieler unmittelbar nach der Kartenvergabe aus. Sie „folden“ also ihr Blatt. Scheidet ein Spieler aus, so bleibt sein Einsatz im Pot und wird am Ende regulär mit ausbezahlt.

Entschieden wird das Spiel in der Regel beim sogenannten „Showdown“. Der Showdown findet allerdings nicht nur am Ende eines Spiels statt, sondern kann natürlich auch in jeder Setzrunde stattfinden. Als Showdown bezeichnet man den Gegenüber zweier Spieler, die den selben Einsatz getätigt haben und mindestens einer von beiden dafür seine gesamten Chips setzen musste.

Der Ablauf einer Setzrunde

Jedes Spiel beinhaltet mehrere Setzrunden. In diesen Setzrunden versuchen die Spieler ihr eigenes Blatt zu verbessern. Darüber hinaus werden durch geschickte Einsätze auch andere Gegner aus dem Spiel „getrieben“. Oftmals wird dazu der sogenannte „Bluff“ verwendet. Ein erhöhter Einsatz, ohne wirklich ein Blatt auf der Hand zu haben. Eingeleitet wird jede Setzrunde durch den Small Blind und den Big Blind. Nach und nach platzieren die Spieler dann ihre jeweiligen Einsätze. Geht man den Einsatz seines Vorgängers mit, dann sagt man üblicherweise „Call“. Möchte man an seinem eigenen Einsatz nichts ändern, dann „checkt“ man. Hierzu wird häufig auch einfach kurz auf den Tisch geklopft. Am Ende einer jeden Setzrunde gibt es drei verschiedene Möglichkeiten für den weiteren Verlauf des Spiels. Ist nur noch ein Spieler übrig, weil keiner seinen Einsatz mitgegangen ist, so gewinnt er die Setzrunde. Andernfalls sind entweder alle Spieler mit dem gleichen Einsatz dabei, oder niemand hat etwas gesetzt.

Innerhalb der verschiedenen Pokervarianten gibt es auch eine verschiedene Aufteilung der Setzrunden. Generell werden die Runden aber so lange geführt, bis jeder Spieler einmal die Chance dazu hatte, bis zum geforderten Einsatz mitzugehen.

Mögliche Spielzüge in einer Setzrunde

Wie bereits beim Ablauf der Setzrunde schon kurz erwähnt, gibt es drei wesentliche Spielzüge der Spieler. Zu Beginn einer neuen Setzrunde hat der erste Spieler immer auch drei Möglichkeiten zur Verfügung, um zu reagieren. Möchte er gar nichts tun, dann checkt er. Andernfalls kann er aber auch einen Einsatz platzieren, oder folden. In der Regel würde jeder Spieler immer zuerst checken, bevor ein Fold in Frage kommt. Schließlich besteht die Chance, das noch weitere Spieler am Tisch in dieser Setzrunde checken. Somit wäre ein Ausstieg ärgerlich und vermeidbar. Wurden bereits Einsätze getätigt, dann kann der Spieler neben dem Check und Fold auch noch callen und „raisen“. Bei einem Call wird der Einsatz des Vorgängers mitgegangen, bei einem Raise wird dieser sogar noch erhöht. Hier kommt dann wieder die jeweilige Spielvariante zur Geltung, denn nicht bei jeder Pokermethode kann gleichermaßen erhöht werden.

Die Kombinationen der Spielkarten beim Poker – Texas Holdem

Ziel eines jeden Pokerspielers ist es, sich die beste Hand zu sichern und somit das Spiel zu gewinnen. Die Wertung der Karten wird dabei nach der Wahrscheinlichkeit festgelegt. Je geringer die Wahrscheinlichkeit, eine bestimmte Karte zu erhalten, desto höher ist auch ihr Wert.

pokerranking

Hier haben wir den Wert der einzelnen Karten einmal in aufsteigender Reihenfolge aufgelistet:

Aus diesen einzelnen Karten bildet der Spieler im Laufe des Spiels seine Hand und versucht, das beste Blatt am Tisch zu erhalten. Da der Wert der einzelnen Karten unterschiedlich ist, ist natürlich auch der Wert der Kombinationen unterschiedlich. Daher haben wir auch die Kombinationen nach ihrem Wert in aufsteigender Reihenfolge aufgelistet:

Eine High Card entscheidet nur dann über den Gewinner der Hand, wenn kein Spieler eine Kombination vorweisen kann. Die höchste High Card ist demnach das Ass. Besitzen zwei Spieler ein Ass, so wird nach der nächst höchsten Karte im Deck gesucht. In diesem Falle hätte dann der Spieler gewonnen, der auch noch einen König auf der Hand hält. Die niedrigste Kombination ist das Paar. Hierbei hat ein Spieler zwei Karten des gleichen Wertes, also zum Beispiel 10 und 10 oder Bube und Bube. Das Paar wird durch zwei Paare überboten. Dieses Blatt kommt dann zustanden, wenn ein Spieler neben dem Paar 10 zum Beispiel noch ein Paar 7 hält. Selbstverständlich sind auch bei den Paaren die höheren Kombinationen die besseren. Ein Paar Damen wird also gegenüber einem Paar 10 immer im Vorteil sein.

Über den zwei Paaren steht der Drilling. Hierfür benötigt der Spieler drei Karten des gleichen Werts, also zum Beispiel drei Buben. Haben zwei Spieler einen Drilling, so entscheidet die höchste Beikarte („Kicker“) über den Gewinner der Hand. Höher als der Drilling ist dann die Straße. Hier müssen fünf Karten in einer Reihe vom Spieler „gesammelt“ werden. Ein Beispiel wären hier zum Beispiel die Karten von 2 bis 6. Besser als fünf Karten in einer Reihe sind aber fünf Karten in einer Farbe. In diesem Fall spricht man vom Flush, der zum Beispiel durch fünf Pik-Karten gebildet wird.

Um den Flush zu schlagen, benötigt der Spieler mindestens ein Full House. Dieses besteht aus einem Drilling und einem Paar. Gültig wären hier zum Beispiel drei 10 und zwei 8. Besser als das Full House ist der Vierling. Wie der Name schon verrät, benötigt der Spieler hierfür vier Karten des gleichen Wertes, also zum Beispiel vier 10 oder vier Damen.

Die beiden höchsten Blätter beim Poker sind der Straight Flush und der Royal Flush. Beim Straight Flush handelt es sich um eine Kombination aus der Straße und dem Flush, denn hier hält der Spieler eine Straße in einer Farbe. Als Beispiel wären hier zum Beispiel die Karten von 2 bis 6 in Pik zu nennen. Geschlagen werden kann man dann nur noch vom Royal Flush. Diesen hat ein Spieler dann, wenn er eine Straße mit dem Ass als höchste Karte in einer Farbe vorzeigen kann.

Fazit: Poker wird immer mehr zum Anzugspunkt

Poker hat sich in den letzten Jahren enorm gewandelt. Aus dem einst, leicht verruchten, Kartenspiel ist ein gesellschaftsfähiges Spiel geworden. Längst haben die Menschen erkannt, dass beim Poker weit mehr als nur ein glückliches Händchen gefragt ist. Man muss taktisch klug agieren und sollte so viele Informationen aufnehmen wie nur möglich. Darüber hinaus ist auch die Erfahrung unerlässlich. Ein guter Pokerspieler wird man nicht von heute auf morgen. Das besondere am Poker ist, dass es sehr komplex ist. Gleichzeitig kann es aber jeder erlernen – genau das macht den Reiz aus. Es ist kein wirkliches Glücksspiel, da die Fähigkeiten der einzelnen Spieler gefragt sind. Das fördert auch den Wettbewerb und die Faszination, denn es kommt auf die eigenen Fähigkeiten an, ob man am Pokertisch besteht. So facettenreich und aufregend wie Poker sind nur wenige Spiele, daher wird der Zulauf in den nächsten Jahren definitiv noch steigen.

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